Pilzinfektionen (medizinisch: Mykosen) treten bei Hunden vergleichsweise häufig auf. Sie entstehen, wenn krankmachende Pilze Haut, Fell, Ohren oder Schleimhäute befallen. Besonders betroffen sind Hunde mit geschwächtem Immunsystem, Hautverletzungen oder feuchtem Fell. Zu den häufigsten Erregern zählen Dermatophyten (z. B. Microsporum canis) und Hefepilze wie Malassezia pachydermatis.
Ursachen von Pilzinfektionen
Eine Pilzinfektion beim Hund entwickelt sich oft durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
- Geschwächtes Immunsystem: z. B. nach Krankheiten oder durch Stress
- Hautverletzungen: kleine Wunden oder Kratzer erleichtern das Eindringen von Pilzen
- Feuchtigkeit: nasses Fell nach dem Schwimmen oder Baden begünstigt Pilzwachstum
- Kontaktansteckung: von anderen Hunden, Katzen oder kontaminierten Gegenständen
- Vorerkrankungen: Allergien, hormonelle Störungen oder Parasitenbefall
Symptome: Woran erkennst du eine Pilzinfektion?
Pilzinfektionen können je nach Erreger unterschiedliche Symptome verursachen. Typische Anzeichen sind:
- Kreisrunde, kahle Stellen im Fell
- Schuppige, gerötete oder verkrustete Haut
- Juckreiz und häufiges Kratzen
- Struppiges, stumpfes Fell
- Ohrenentzündungen mit braunem, übelriechendem Ausfluss (bei Hefepilzen)
- Verdickte, verfärbte Krallen (seltener)
Da Pilzinfektionen auch auf den Menschen übertragbar sein können (Zoonose), ist frühzeitiges Handeln wichtig.
Diagnose beim Tierarzt
Ein Verdacht auf Pilzinfektion sollte immer tierärztlich abgeklärt werden. Typische Diagnoseverfahren sind:
- Wood-Lampe: spezielle UV-Lampe, unter der manche Pilze fluoreszieren
- Hautabstriche: mikroskopische Untersuchung
- Pilzkulturen: Laboranalyse zur genauen Bestimmung des Erregers
Behandlung von Pilzinfektionen
Die Therapie richtet sich nach Art und Schwere der Infektion. Typische Behandlungsansätze sind:
- Antimykotische Shampoos und Salben: zur lokalen Behandlung der Haut
- Tabletten oder Kapseln: bei schwerem oder ausgedehntem Befall
- Ohrenpräparate: bei Hefepilzinfektionen im Gehörgang
- Umgebungsdesinfektion: Decken, Bürsten und Liegeplätze gründlich reinigen, um eine Wiederansteckung zu vermeiden
Die Behandlung dauert oft mehrere Wochen. Wichtig: Die Therapie sollte konsequent bis zum Ende durchgeführt werden, auch wenn die Symptome bereits abklingen.
Vorbeugung: So schützt du deinen Hund
- Regelmässiges Abtrocknen nach Regen oder Schwimmen
- Pflege des Fells mit geeigneten Bürsten
- Stärkung des Immunsystems durch ausgewogene Ernährung und ausreichend Ruhe
- Regelmässige Kontrolle von Haut, Ohren und Pfoten
- Kontakt zu infizierten Tieren meiden
Wann zum Tierarzt?
Wenn du bei deinem Hund kahle Stellen, anhaltenden Juckreiz oder Veränderungen an Haut und Ohren bemerkst, solltest du zeitnah den Tierarzt aufsuchen. Nur durch eine gezielte Diagnose und Behandlung lässt sich verhindern, dass die Infektion chronisch wird oder sich auf Menschen und andere Tiere überträgt.
FAQ: Pilzinfektionen beim Hund
Wie erkenne ich eine Pilzinfektion beim Hund?
Typische Anzeichen sind kreisrunde kahle Stellen im Fell, schuppige oder gerötete Haut, Juckreiz, häufiger Ohrenschütteln oder übelriechender Ausfluss aus den Ohren. Eine gesicherte Diagnose kann aber nur der Tierarzt stellen.
Welche Pilze kommen beim Hund am häufigsten vor?
Zu den häufigsten Erregern zählen Dermatophyten (z. B. Microsporum canis) und Hefepilze wie Malassezia pachydermatis. Dermatophyten befallen meist Haut und Fell, Hefepilze häufig die Ohren.
Wie gefährlich ist eine Pilzinfektion für den Hund?
In der Regel ist eine Pilzinfektion nicht lebensbedrohlich, aber sehr unangenehm. Ohne Behandlung kann sie sich ausbreiten, chronisch werden oder andere Tiere und Menschen anstecken.
Können Menschen sich bei Hunden mit Pilzen anstecken?
Ja. Einige Pilzarten sind Zoonosen, das heisst, sie können vom Hund auf den Menschen übertragen werden. Besonders Kinder, ältere Menschen oder immungeschwächte Personen sind gefährdet. Deshalb sind Hygiene und frühzeitige Behandlung besonders wichtig.
Wie behandelt man Pilzinfektionen beim Hund?
Die Behandlung erfolgt mit antimykotischen Shampoos, Salben oder Tabletten. Bei Ohrinfektionen kommen spezielle Ohrentropfen zum Einsatz. Wichtig ist die konsequente Durchführung der Therapie über mehrere Wochen, bis der Pilz vollständig verschwunden ist.
Wie lange dauert eine Pilzinfektion beim Hund?
Die Dauer hängt vom Schweregrad ab. Erste Verbesserungen sind oft nach 1–2 Wochen sichtbar, die vollständige Heilung kann aber mehrere Wochen bis Monate dauern. Eine zu frühe Beendigung der Therapie führt häufig zu Rückfällen.
Muss ich die Umgebung meines Hundes desinfizieren?
Ja. Pilzsporen können in der Umgebung überleben. Deshalb sollten Decken, Kissen, Bürsten und Spielzeug gründlich gereinigt oder desinfiziert werden, um eine Wiederansteckung zu verhindern.
Wie kann ich Pilzinfektionen beim Hund vorbeugen?
Wichtige Massnahmen sind: Fell und Haut trocken halten, nach dem Schwimmen gut abtrocknen, das Immunsystem stärken, regelmässig Haut und Ohren kontrollieren und den Kontakt zu infizierten Tieren vermeiden.
Kann eine Pilzinfektion von selbst verschwinden?
Selten. In den meisten Fällen breiten sich Pilze ohne Behandlung weiter aus. Eine tierärztliche Therapie ist daher dringend empfohlen.
Hilft Hausmittel gegen Pilzinfektionen beim Hund?
Hausmittel wie Essig oder Kokosöl sind nicht ausreichend wirksam. Sie können höchstens unterstützend eingesetzt werden, ersetzen aber niemals eine fachgerechte Behandlung durch den Tierarzt.
Fazit
Pilzinfektionen beim Hund sind zwar unangenehm, lassen sich aber in der Regel gut behandeln. Wichtig sind eine frühzeitige Diagnose, konsequente Therapie und gründliche Hygienemassnahmen im Umfeld. Mit Geduld und der richtigen Behandlung kann dein Hund schnell wieder beschwerdefrei leben.



